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Meine Gartenkolumne

Hier verrate ich regelmäßig Tipps zum Gärtnern.

Was für ein Frühjahr...

Was für ein Frühjahr...

Erst war es im April viel zu warm und vor allem auch viel zu trocken.
Nach dem Dürresommer 2018 brauchen selbst unsere wasserspeicherfähigen schwereren Lehmböden noch viel mehr Wasser, um wieder gesättigt zu sein. Auch im Winterhalbjahr hat es für unsere Verhältnisse viel zu wenig geregnet.
Ich beobachte in vielen Gärten, das erst jetzt manche Gehölze der Trockenheit des letzten Jahres zum Opfer fallen. Den Sommer haben sie noch mehr recht als schlecht überlebt, aber die Frühjahrstrockenheit dann nicht mehr.
Jetzt ist es ziemlich kalt und in den letzten Nächten drohten ja sogar Bodenfröste. Hoffentlich hatten Sie ihre kälteempfindlichen Gemüsejungpflanzen und Kübelpflanzen noch nicht rausgepflanzt bzw. aus dem Winterquartier geholt.

Die Pflanzzeit für Ballenware und wurzelnackte Gehölze neigt sich in den nächsten Wochen dem Ende zu. Containerware kann ganzjährig gepflanzt werden.
Frisch gepflanzte Stauden und Gehölze sollten einmal in der Woche durchdringend mit 20 Litern pro Quadratmeter gegossen werden.
Ich empfehle unbedingt einen Regenmesser zu verwenden, weil man sich sonst mit der natürlich gefallenen Regenmenge schnell vertut.

Ansonsten sollten jetzt alle Staudenbeete vom Unkraut befreit und zurückgeschnitten sein. Ich gebe zu, so spät wie dieses Jahr war ich auch noch nie dran gewesen.
Frisch gepflanzte Staudenbeete können Sie zum besseren Schutz vor keimenden Unkräutern und zur besseren Wasserhaltefähigkeit hauchdünn mit Grasschnitt abdecken. Hauchdünn, weil sonst locken Sie sich Schnecken in die Beete.
Der Rasen wächst aufgrund der Düngung und des etwas regnerischen Wetters im Moment auch ziemlich gut und sollte mindestens einmal in der Woche gemäht werden. Den Schnitt verwenden Sie zum Mulchen der Beete oder auch unter Gehölzen und Hecken.
Soll er kompostiert werden, sollte er vorher antrocknen oder Sie geben immer nur geringe Mengen auf den Kompost.

Tulpen und Narzissen sind verblüht, bitte denken Sie daran, den ,,Knubbel'' oben abzuschneiden, damit die Kraft zurück in die Zwiebel geht.
Auch das Laub muss ganz braun werden, bevor es entfernt wird. Wenn Sie die Beete geschickt geplant haben, wird das vergilbende Laub sowieso von den austreibenden Stauden verdeckt.

Im Moment blüht bei mir die Blaue Prärielilie (Camassia leichtlinii ssp. suksdorfii'Caerulea') wunderschön.

 

Praerielilie Camassia leichtlinii

 

Diese Zwiebelpflanze kann bis zu einem Meter hoch werden und wächst in der Sonne bis Halbschatten. Wichtig ist, das im Frühjahr genügend Bodenfeuchte vorhanden ist.
Da sich die Prärielilie aussäen kann, schneide ich bei ihr nicht die Samenstände ab.
Ansonsten ist der erste langersehnte Blütenhöhepunkt im Garten ja leider schon wieder vorbei (da wartet man den ganzen Winter über sehnsüchtig drauf und dann sind die Schneeglöckchen ratzfatz schon wieder verblüht), aber es geht ja jetzt nahtlos weiter.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Mai und nächtliche leichte Landregen.
Ihre Gärtnermeisterin
Anja Berger