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Meine Gartenkolumne

Hier verrate ich regelmäßig Tipps zum Gärtnern.

Ist Ihr Garten schon winterfest?

Ist Ihr Garten schon winterfest?

Was für eine Frage, auch wenn ich sie im Moment oft gestellt bekomme!
Ja, mein Garten ist bereit für den Winter, aber nein, ich habe nicht viel dafür gemacht.
Herabfallendes Laub entferne ich nur konsequent vom Rasen und da ich nicht gerne harke, mähe ich lieber an trockenen Tagen. Diese Mischung aus abgestorbenen Blättern und einem Rest vorhandenem Rasen ist übrigens optimal für den Kompost.
Laub, das in meine Staudenbeete oder unter meine Hecken fällt, belasse ich an Ort und Stelle. Da ich seit Jahren ausschließlich mit organischen Düngern und Kompost meinen Boden versorge, habe ich ein sehr lebendiges Bodenleben, so daß das meiste Laub im Frühjahr schon umgesetzt wurde.

 

Pennisetum Lampenputzergras Herbstgräser

 

Stauden, die beim ersten Frost in sich zusammenfallen, belasse ich auch so wie sie sind im Beet. Die Natur wird sich schon was dabei gedacht haben und die Erneuerungsknospen sind doch besser geschützt, wenn ich das alte Laub bis zum Frühling an Ort und Stelle lasse als alles penibel zu entfernen.
Des Weiteren gibt es aber doch auch tolle Pflanzen, die uns entweder mit interessanten Samenständen oder auch mit bunter, verkorkter oder abblätternder Rinde im Winter erfreuen.

 

Rispenhortensie Herbst

 

Gräserhalme, die zwar braun und verwelkt, aber sich trotzdem noch im Wind wiegen, sind bis zum Frühjahr noch Strukturgeber im Beet.
Das heißt, dieses Laissez-faire im Herbst im Garten ist nicht nur ein besserer Frostschutz für die Pflanzen, sondern, wenn Sie ein wenig den Blick ändern, auch noch interessant für den Winteraspekt.
Außerdem können in den Stängeln und Halmen Insekten überwintern und die Samenstände bieten Vögeln noch Futter.

Gehölze schneide ich, wenn es irgendwie geht, möglichst erst zum Winterausgang ab Februar. Dann liegt zwischen dem Wunden zufügen und dem Austrieb und dem damit verbundenen Verheilen nur eine kurze Zeitspanne.
Was Sie eventuell jetzt im Herbst ein wenig schneiden können, sind Gehölze, die gerne unter Schneebruch leiden. Zum Beispiel der Schmetterlingsstrauch / Sommerflieder (Buddleia) gehört dazu. Den können Sie jetzt ein wenig in Form schneiden, Betonung liegt auf ein wenig. Der eigentliche und radikale Rückschnitt erfolgt erst ziemlich spät im Frühjahr.

 

Samenstände Stauden im Herbst

 

Was Sie aber jetzt noch tun können, wäre noch vorhandenes Unkraut zu entfernen. Das lästige Springkraut wächst nämlich auch in milden Wintern weiter und kann sich aussäen. Alles was Sie nun noch entfernen, kann im Frühjahr nicht mehr wachsen.

Im November ist noch ein guter Zeitpunkt um Gehölze und Rosen zu pflanzen, bei empfindlichen Stauden wird es allerhöchste Zeit. Die Gehölze können nun im Herbst noch einwurzeln ohne, daß ständig gegossen werden muss und wachsen im Frühjahr dann direkt los.
Ansonsten kann ab November gekalkt werden, aber nur nach vorheriger Messung. Nie auf gut Glück kalken, das kann sogar schädlich sein, weil bei zu hohem pH-Wert Spurenelemente festgelegt werden.

Ich freue mich jedenfalls auf die kurze Gartenpause (ab Januar kommen doch schon wieder die Schneeglöckchen) und nutze die Zeit für Gartenplanung. Wir können auch gerne gemeinsam planen.
Ist so eine Kolumne ohne konkrete Arbeitsanweisungen nicht auch mal schön?

Ihre Gärtnermeisterin
Anja Berger